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Ein mulmiges Gefühl beschleiche ihn am Bahnhof, betont ein junger Mann, der sich auf die Berichterstattung dieser Zeitung vom Samstag meldete. Stadt und Polizei betonen, dass der Bahnhof sicherheitsmässig ein neuralgischer Punkt ist. Mehr Polizeipräsenz, vor allem abends zwischen elf und zwölf Uhr, wäre am Bahnhof Langenthal tatsächlich nicht schlecht, meldete sich ein 16-jähriger Madiswiler auf den Bericht dieser Zeitung vom letzten Samstag. Thema des Beitrags war das Gefühl der Unsicherheit, das dort viele Menschen vor allem in den Unterführungen beschleicht. Der Vorfall, den der Madiswiler zusätzlich beschreibt, ereignete sich allerdings nicht zu derart später Stunde, sondern bereits um acht Uhr: Er beobachtete zusammen mit einem Kollegen einen Betrunkenen. Sie hätten eine zufällig anwesende Polizeipatrouille auf diesen hingewiesen. Diese habe jedoch nichts unternommen. on einer Kollegin habe er am Tag darauf erfahren, dass der Betrunkene tatsächlich verprügelt worden sei. Er hoffe, dass ihm nicht noch mehr passiert sei, denn es hätten minus sechs Grad geherrscht. Keine Auseinandersetzung Mediensprecher Dominik Jäggi von der Kantonspolizei bestätigt, dass einer Patrouille ein Betrunkener gemeldet wurde. Die Patrouille sei allerdings in der Folge nicht untätig geblieben, sondern habe mit diesem Kontakt aufgenommen. Es sei nach aktuellem Kenntnistand im Zusammenhang damit denn auch zu keiner tätlichen Auseinandersetzung mit Dritten gekommen. Im Rahmen ihres Ressourcenvertrages mit der Kantonspolizei kann die Stadt Langenthal quartalsweise Brennpunkte bezeichnen, an denen die Polizei ihre Präsenz erhöht. Im Dezember wurden die für die ersten drei Monate im Jahr 2017 bezeichnet, wie Stadtpräsident Reto Müller (SP) bestätigt. «Wir geben diese jedoch gegen aussen nicht bekannt», so der Stadtpräsident. «Denn wir würden uns damit ins eigene Knie schiessen:» Mögliche Täter könnten auf andere Orte ausweichen. Generell betonen jedoch Reto Müller wie Dominik Jäggi, dass grössere Bahnhöfe aufgrund ihrer zentralen Lage, ihrer Funktion als Treffpunkt sowie des extrem hohen Personenaufkommens von der Polizei regelmässig kontrolliert würden. Auch die Patrouillen von SIP (Sicherheit, Intervention, Prävention) seien dort verstärkt präsent, ergänzt der Stadtpräsident. Einer von fünf überführt Ganz resultatlos sind diese Anstrengungen denn auch nicht geblieben, wie bereits am Samstag gemeldet werden konnte: Im Fall des Überfalls in der Unterführung vom letzten November konnte die Polizei im Dezember einen der fünf Täter identifizieren und überführen. Ein 18-jähriger Schweizer wird sich dafür vor der Justiz verantworten müssen. Der zweite Vorfall ereignete sich erst am 14. Januar im Umfeld der Unterführung: An der Verzweigung Bahnhofstrasse/Ringstrasse, wo ein Mann von zwei jungen Männern mit Pfefferspray attackiert, leicht verletzt und bestohlen wurde. Was besonders zu denken gibt: Auch diese beiden Vorfälle hatten sich nicht zu nachtschlafender Stunde ereignet, sondern am späten Nachmittag respektive in den frühen Abendstunden. Die Hinweise auf die kleine Zahl der «bedauerlichen Einzelfälle», auf verstärkte Kontrollen sowie Fahndungserfolge kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Passagiere des öffentlichen Verkehrs und Passanten am Bahnhof Langenthal hie und da ein mulmiges Gefühl beschleicht, wie es der junge Madiswiler beschreibt. Dies gilt besonders beim Zugang zu den Gleisen 13, 14 und 1, auf denen die Züge Richtung Huttwil/Luzern und Baden abfahren, und wo die Mauer zu den Prellböcken zum Herumlungern verleiten. Der Madiswiler nennt zusätzlich die enge Fortsetzung der Unterführung Richtung ASM-Perron und Park and Ride hinter dem Bahnhof als Ort, wo er sich unsicher fühle. Beitrag Langenthaler Tagblatt 01.02.2017 |
WilkommenDie Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Oberaargau setzt sich mit allen geeigneten Mitteln für einen leistungsfähigen, marktgerechten und kundenfreundlichen öffentlichen Verkehr ein. |