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An der Generalversammlung der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGöV) Oberaargau referierte Bernard Guillelmon, Direktor der BLS AG, zur weiteren Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in der Region und darüber hinaus. Sehr wichtig für die Mitglieder war die Erkenntnis, dass die direkte Verbindung des Oberaargaus von und zum Hauptbahnhof Zürich (IR 17) bestehen bleibt. Jahres-bericht und Rechnung wurden einstimmig genehmigt. In die Schweizer Bahnlandschaft ist in den letzten Monaten Bewegung geraten: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will die Konzessionen für den Fernverkehr neu vergeben. Seit der Umsetzung des Konzepts Bahn2000 im Jahr 2004 lag der gesamte Fernverkehr in der Schweiz in der Verantwortung der SBB; alle anderen Bahn-gesellschaften waren nur noch im Regionalverkehr aktiv. Namentlich die BLS will wieder an frühere Zeiten anknüpfen und bewirbt sich deshalb um die Konzessionen mehrerer Fernverkehrslinien, auch andere Betreiber wie die Südostbahn (SOB) wollen wieder Fernverkehrszüge führen. Nach einiger Aufregung und Unklarheiten wurde der Entscheid zwar im letzten Jahr vertagt, heuer nun will das BAV aber offenbar die Weichen stellen.
Bernard Guillelmon, Direktor der BLS AG, nahm in seinem spannenden Referat an der Generalversammlung der IGöV Oberaargau diese Entwicklungen unter die Lupe und präsentierte die Ideen und Absichten der ehemaligen Lötschbergbahn. Dabei versicherte er auf entsprechende Fragen, die BLS habe sich einzig für die Führung der stündlichen Regio-Express-Züge (RE) Bern-Langenthal-Olten beworben. Unabhängig davon, ob die BLS dafür den Zuschlag erhalte oder nicht, blieben die ebenfalls stündlichen, alternierend zu den RE verkehrenden Interregio von und nach Zürich HB (IR 17) unter der Konzession der SBB bestehen (allenfalls werden diese Züge zukünftig im Auftrag der SBB von der SOB geführt und bis Chur durchgebunden). Gleich-zeitig versprach Guillelmon, die BLS werde genau prüfen, ob sich ein Halbstundentakt bis Mitternacht ver-wirklichen lasse. Diese Forderung – die Rückkehr zum Zustand von 2008 – ist zusammen mit der Aufrecht-erhaltung der direkten Züge von und nach Zürich HB das Hauptanliegen der IGöV Oberaargau. Deshalb ist letztlich nicht entscheidend, welche Bahngesellschaft die Konzession erhält. Entscheidend ist, welches Fahr-planangebot gefahren wird. Immerhin erhofft sich die IGöV, dass die Anliegen des Oberaargaus bei einer Kon-zessionserteilung an die BLS besser Gehör finden werden als bisher bei den SBB. Schliesslich werden im und um den Bahnhof Langenthal in den nächsten Jahren rund 80 Mio. Franken in die Infrastruktur investiert. Der Beton alleine nützt jedoch nichts, wenn das Fahrplanangebot nicht stimmt, von dem der gesamte Oberaargau und namentlich auch das Langetental mit Huttwil profitieren würde. Von den interessanten Ausführungen des BLS-Direktors, namentlich auch zur Notwendigkeit betriebsnaher Unterhaltswerkstätten für die BLS, waren die zahlreich anwesenden Mitglieder jedoch beeindruckt und positiv gestimmt. In seinem Jahresbericht erwähnte Präsident und Grossrat Adrian Wüthrich (Huttwil) – nebst der gemeinsamen Jubiläumsfeier von Aare Seeland mobil (asm), IGöV und der Gemeinde Roggwil zum 100-jährigen Bestehen der Bahnlinie Langenthal-Roggwil-St. Urban-(Melchnau) und des Bahnhofs Roggwil – vor allem die Mit-wirkung und Einflussnahme der IGöV für die Anliegen der Region, was beispielsweise beim neuen Bahnhof Huttwil doch noch zu einem öffentlichen WC, einer Bahnhofsuhr und Überkopfanzeigen auf den Perrons führte. Die Rechnung 2017 der IGöV Oberaargau schloss mit einem Gewinn von rund 300 Franken, das Budget 2018 sieht einen Verlust vor. Bericht, Rechnung und Budget wurden einstimmig genehmigt. Für weitere Auskünfte: Pascal Dietrich, Kommunikation (079 659 43 17) / Adrian Wüthrich, Präsident (079 287 04 93) |
WilkommenDie Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Oberaargau setzt sich mit allen geeigneten Mitteln für einen leistungsfähigen, marktgerechten und kundenfreundlichen öffentlichen Verkehr ein. |