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An der Generalversammlung der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGöV) Oberaargau informierte Christian Aebi, Co-Leiter des kantonalen Amts für öffentlichen Verkehr, über den Angebotsbeschluss 2018-2021. Die Mitglieder brachten in der Fragerunde deutlich zum Ausdruck, dass sie ein stärkeres Engage-ment des Kantons für die Wiedereinführung der Spätschnellzüge in den Oberaar-gau erwarten. Jahresbericht und Rechnung wurden einstimmig genehmigt. Ein halbvolles oder ein halbleeres Glas: Je nach Betrachtungsweise kann der Oberaargau mit dem Angebotsbeschluss 2018-2021 im öffentlichen Verkehr zufrieden sein – oder eben auch nicht. Tatsächlich wird sich im Oberaargau nach heutigem Kenntnisstand in den nächsten Jahren punkto öffentlichen Verkehr wenig ändern. Während die Optimisten das halbvolle Glas sehen und darauf verweisen, dass wenigstens kein Abbau befürchtet werden muss, sprechen andere vom halbleeren Glas und monieren, dass in der Region Bern einmal mehr ein Ausbau des Angebots geplant ist. Die einzige Verbesserung im Oberaargau, die für die nächsten beiden Jahre vorgesehen ist, betrifft die Schliessung von Taktlücken beim "Bipperlisi" auf der Strecke Langenthal – Niederbipp – Oensingen – Solothurn. Diese Massnahme ist aber offenbar noch nicht definitiv, da sie auch von der Zustimmung des Kantons Solothurn abhängt. Christian Aebi, Co-Leiter des Amts für öffentlichen Verkehr des Kantons Bern, präsentierte in seinem Vortrag zum Angebotsbeschluss 2018-2021 interessantes Zahlenmaterial zur Entwicklung des öffent-lichen Verkehrs im Kanton. Die Nachfrage zwischen 2010 und 2015 hat demnach im Oberaargau von allen Verkehrsregionen am zweitstärksten zugenommen (nach Oberland Ost). Umso mehr staunten die Anwesenden, dass das Angebot im Oberaargau stagnieren soll, während in anderen Regionen, in denen nur eine leichte Steigerung der Nachfrage zu beobachten ist, ein Ausbau geplant wird. In der Fragerunde kam seitens der IGöV-Mitglieder zum Ausdruck, dass sich diese eine stärkeres Engagement des Kantons wünschen für die Wiedereinführung der gestrichenen Spätschnellzüge von Bern und Zürich in den Oberaargau. Christian Aebi versicherte zwar, der Kanton Bern habe dieses Thema bei den SBB schon mehrfach vorgebracht. Die SBB wollten die Weichen jedoch nicht stellen und würden darauf verweisen, dass der Fernverkehr kostendeckend sein müsse. Trotz dieser ablehnenden Haltung der SBB bleibt für die IGöV Oberaargau die Wiedereinführung der Spätverbindungen auf der Linie Bern – Olten (Halbstundentakt auch nach 22 Uhr) zuoberst auf der Prioritätenliste. Diese Kurse, z.B. Bern ab 22.39 Uhr Richtung Burgdorf, Herzogenbuchsee und Langenthal, welche im Dezember 2008 gestrichen wurden, werden von der Bevölkerung nach wie vor sehr vermisst. In seinem Jahresbericht erwähnte Präsident Adrian Wüthrich (Huttwil) unter anderem den Auftritt von SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi an der letztjährigen Generalversammlung der IGöV-Oberaar-gau, welcher gleichzeitig den letzten öffentlichen Auftritt vor dessen Rücktritt darstellte. Die Rechnung 2016 schloss mit einem Gewinn von 1'300 Franken, das Budget 2017 sieht nun einen Verlust in fast gleicher Höhe vor. Bericht, Rechnung und Budget wurden diskussionslos und einstimmig genehmigt. Für weitere Auskünfte: Pascal Dietrich, Kommunikation (079 659 43 17) / Adrian Wüthrich, Präsident (079 287 04 93) |
WilkommenDie Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Oberaargau setzt sich mit allen geeigneten Mitteln für einen leistungsfähigen, marktgerechten und kundenfreundlichen öffentlichen Verkehr ein. |